Umbau einer Grafikkarte (GTX 750) auf Single Slot für ein ITX System


Umbau einer Grafikkarte (GTX 750) auf Single Slot für ein ITX System

Für das Wohnzimmer wollte ich einen HTPC (Home Television PC) zusammenstellen, der vor allem zum Streamen von Videos und spielen von controllerfähigen Spielen benutzt werden würde. Einzelne Komponenten waren vorhanden, aber vor allem Case und Board fehlten. Über Ebay konnte ich günstig ein ITX-System erstehen:

  • Silverstone Sugo 05 lite
  • P8H61 Board Sockel 1155
  • Core2Duo E6550
  • 4 GB RAM
  • 1TB HDD
  • Radeon Firepro (Grafikkarte)

Gut, die Spezifikationen sind eher mies. Fürs Streamen geeignet, doch beim Spielen tut sich nicht viel. Aber ich hatte noch von meinem letzten PC Update die Komponenten über.

  • i5 2500 ebenfalls Sockel 1155
  • 250 GB SSD
  • 8 GB RAM
  • Medion GTX 750 1GB Vram mit 1,5 Slot Höhe.

Soweit so gut. Prozessor, RAM, SSD – alles kein Problem. Nur die Grafikkarte machte Kopfzerbrechen.

Leider war das Board so beschaffen, dass es einen langen und einen kurzen PCIe Anschluss hatte, von der untere der für die Grafikkarte war. Anders formuliert – die Karte passte nicht rein, bzw. die Abdeckung des Cases nicht darüber. Um Millimeter.

Im ersten Moment frustrierend. Zum Glück war die Slotblende der 750er auch nur einen Slot breit.

In einem ersten Schritt nahm ich den Schutzring des Lüfters herunter und wechselte den Ventilator auf einen mit geringerer Höhe. Leider ging sich das noch immer um ein klitzekleines Stück nicht aus und der Ventilator drehte sich nicht.

Wenn ich schon am Basteln war, konnte ich die Karte auch ganz zerlegen. Kurzerhand habe ich also von der GTX 750 und der Firepro die Lüfter herunter genommen und den der Firepro auf die GTX montieren wollen. Das scheiterte an dem ca. einen halben Milimeter zu kleinen Lochabstand. Mit einer Schere erweiterte ich dann vorsichtig die Löcher , bis der Lüfter der Firepro passte. Dabei sollte man wirklich mit Fingerspitzengefühl vorgehen um nichts kaputt zu machen. Im Endeffekt gelang es mir so den anderen Lüfter zu fixieren. Einzig die Speicher der Grafikkarte hatten keinen Kontakt mehr mit dem Kühler, aber das hatten bei der GTX auch nur zwei von vier.

Nach einer Testphase, in der sich die Grafikkarte als warm und damit laut herausstellte, führte ich weitere Änderungen durch:

  • Drehung des Kühlers für eine dem Luftstrom im Gehäuse entsprechden Abluft.
  • Aufkleben von Kühlkörpern* mittels selbsthaftender Wärmeleitpads auf die Speicher
  • Verbindung der anderen beiden Speicherchips mit Wärmeleitpads* an den Firepro-Kühler

Damit gelang es bei gleicher Belastung die Temperatur der Grafikkarte um fast 10° zu senken und die Lautstärke deutlich zu senken.

Für kleinere, anspruchslose Spiele und Filme reicht das vollkommen aus. Ori and the blind Forest, A Boy and his Blob, Don’t Starve, Castle of Illusion etc. funktionieren perfekt.

Anspruchsvollere Spiele wie Skyrim, die zwar problemlos auf 1080p mit hohen Details laufen, fordern das System trotzdem sehr. Mit fortlaufender Spieldauer wird  der PC immer wärmer und lauter, was dem verwirbelnden Boxed-Lüfter des Prozessors und dem kleinen, hochdrehenden Lüfter der Grafikkarte geschuldet ist.

Dennoch bin ich mit meinem Bastelerfolg zufrieden und kann 90% meiner Anforderungen an einen HTPC abdecken.

Auf ähnliche Art und weise lassen sich sämtliche Karten – sofern einen 1-Slot-Blende montiert ist – umbauen, da es echte One-Slot-Karten kaum gibt. Aus heutiger Sicht wäre z.B. eine GTX 1050 (Ti) dafür prädestiniert.

 

 

 

 

 


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