Aufbau und Zerstörung


Eine kürzlich fertiggestellte und eingereichte Kurzgeschichte hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Die Idee zur Handlung hatte ich recht bald, die Detailausarbeitung kam beim Schreiben. Bei der Umsetzung konstruierte ich ein harmonisches Familienidyll, das dann von einem Ereignis zerstört wird.

Als ich dann die Geschehnisse über die Familie hereinbrechen ließ, tat mir das fast selbst leid. Und genau das ist der springende Punkt: Widerfahren schlimme Dinge gesichtslosen Personen, die sich hinter Namensbezeichnungen verstecken, wird es für den Leser nicht so schlimm sein, als wenn man Charaktere lieb gewonnen hat und dann mit ansehen muss, wie ihnen das Schicksal übel mitspielt.

Anders formuliert: um Zerstörung wirken zu lassen, muss man zuerst etwas Zerstörenswertes aufbauen.

Oder um Fight Club zu zitieren: „Ich musste einfach etwas Schönes kaputtmachen.“